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Theodor Henzler

Aktuell

Hier erscheinen die Neuerungen unserer Seite, sowie aktuelle kürzere Beiträge

Theodor Henzler

Neue Beiträge:
Lebensraumgestalt verstehen... , Architektur-Psychologie

05.06.2007

Nach einigen Jahren, in denen diese Seite nicht neu bearbeitet wurde, haben sich jetzt so viele Studien angesammelt, dass eine Aktualisierung sinnvoll ist. An der Aktualität des Themas „Ganzheitliche Architektur“ hat sich nichts geändert. Im Gegenteil hoffe ich, dass die Menschen mehr und mehr nach Ganzheitlichkeit in allen Bereichen des Lebens Ausschau halten.

Eine Reihe von Anlässe haben wieder neue Überlegungen zum Thema ganzheitliche Architektur entstehen lassen. Ich hatte eine Ausstellung auf einem Baukongress, einen Beitrag bei eine Architektur Exkursion nach Freiburg und eine Veranstaltungsvorbereitung für Regensburg. Diese brachten neue Ideen. Besondere Impulse brachte mir im Oktober 2005 ein internationales literaturwissenschaftliches Symposium der UNI Bamberg zum Thema „Orte des guten Lebens“. Meinen Beitrag dazu finden Sie auf der Aufsatzliste unter dem Titel „Stadttherapie - Beitrag im Rahmen der Jahrestagung der homöopathischen Ärzte 2007 und der Internationalen Bauausstellung Stadtumbau 2010“.

Diese Jahrestagung, zu der ich einen Workshop vorbereitete, hat auch viele neue Anregungen gebracht. Aus diesem Grund zeigt das erste Stichwort unter „Stadttherapie“ eine Liste von Aufsätzen an, die durch interdisziplinäre Arbeit entstanden sind.

22.12.2003

Geistige Erneuerung Ende 2003

Helmut Kohl hat vor Jahren eine geistige Erneuerung gefordert. Als Roman Herzog vom Ruck, der durch Deutschland gehen sollte, sprach, dachten auch alle, es gehe um ein zu erneuerndes Bewusstsein. Vor zwei Jahren wurde vom Bundesbauministerium zusammen mit den Verbänden eine Aktion Baukultur gestartet und 2003 entstand mit Hilfe der Kulturprominenz die Stiftung Baukultur.

All diesen Vorstößen ist eigen, dass sie „action“ ohne inhaltliche Zielangabe proklamieren. Wenn man dann interessiert nachliest, was bei diesen Aktionen inhaltlich zum besten gegeben wird, stellt sich heraus, dass alles mit neuer Kraftanstrengung und öffentlichen Großwerbemaßnahmen beim Alten bleiben soll. Warum werden dann eigentlich diese ganzen Erneuerungsproklamationen in die Welt gesetzt?

Die Verantwortlichen der Gesellschaft spüren, dass sich in der Gesellschaft ein Unmut über die geistige und soziale Erstarrung breit macht. Also wird Wind gemacht, der zunächst nach außen den Anschein hat, als sollte sich wirklich etwas bewegen. Ich selbst habe die Aktionen sehr begrüßt, stelle nun aber in zeitlicher Distanz fest, dass das alles nur hohler Wirbel ist. Eine echte öko-soziale Erneuerung vom Geist und von der Seele her wird nicht gewünscht und dies soll durch den Aktionismus verschleiert werden.

Am besten sieht man an den Medien, dass das herrschende Leitbild von „Brot und Spiele“ also von „Geld und Unterhaltung“ keineswegs in Frage gestellt werden soll. Und dies widerspricht natürlich vollkommen einer geistigen öko-sozialen Erneuerung. Aber nur mit einem solchen Umdenken könnten unsere öko-sozialen Probleme nachhaltig gelöst werden.

Diese allgemeine gesellschaftliche Situation bestimmt auch den Zustand in der Architektur. Das Leitbild „Brot und Spiele“ ist wie eine Droge, mit der die ganze Gesellschaft vernebelt wird. In der Architektur drückt sich dieses Doppelleitbild folgendermaßen aus: Das Bauen soll immer wirtschaftlicher werden. Diese Tendenz steht für das Symbol „Brot“. Der reine Wirtschaftsfunktionalismus geht auf Kosten all der seelischen Werte. Die trostlosen neuen Städte und Einfamilienhaussiedlungen zeugen davon.

Das Leitbild „Spiele“ zeigt sich in der Architektur als Event. Die Verhüllung des Reichstages war so ein Event. Die Kanzlervilla in Berlin, das Jüdische Museum, das Forschungszentrum in Wolfsburg, und all die anderen Architekturen, die über die Medien verbreitet werden, sind solche Events, die das Unterhaltungsbedürfnis der Gesellschaft stillen. Ob in diesen theatralischen Monumenten auch ein Ansatz für eine öko-soziale Erneuerung stecken könnte, wird gar nicht gefragt. Die Events demonstrieren Innovation, auch wenn sie von ihrer geistigen Substanz her nur Unterhaltungswert besitzen.

Dass dann doch manchmal das echte Verlangen der Menschen nach geistiger Erneuerung durchbricht, zeigte sich jüngst in Regensburg. Die Stadt bewirbt sich um den Zuschlag für die Kulturhauptstadt 2010. Der beauftragte Hubert Feil und die Verantwortlichen der Stadt glaubten auf der Basis der Kulturevents, mit denen sich die Bewerber sonst zu übertrumpfen suchen, keine Chancen zu haben, und gingen davon aus, dass bis 2010 die Zeit für eine echte geistige Erneuerung reif sein könnte. Ihr Motto lautete deshalb: „Spiritualität und geistige Tiefe“. Ob sich dieser Ansatz wirklich durchsetzt, ist noch nicht sicher. Aber es ist doch schon einmal ganz interessant, dass das Thema aus den stillen Studierstuben einiger Alternativer herausgetreten ist. Vielleicht ist der Zeitpunkt doch nicht mehr so fern, an dem sich das Thema „geistige Erneuerung“ auch in der Öffentlichkeit durchsetzen kann.

15.10.2003

unsere dritte Webseite entsteht hier: Gesundheitsregion Regensburger Jura

Beratzhausen 09.09.03

Neuer Trend der Wirtschaft

VW wirbt neuerdings mit emotionalen lyrischen Gedichten. Das ist neu für die Wirtschaft: Nicht die Werbung mit harter und aufwühlender Emotion wie beim Fußball oder Krimi. Neu ist die lyrische emotionale Seite

Die Wirtschaft ist uns Architekten zur Zeit weit voraus. Die harte aufwühlende Emotion gibt es auch in der Architektur. Zaha Hadid oder Libeskind kommen mit ihren fast brutalen Architekturemotionen laufend in die Medien. Wo aber ist die liebevolle, die lyrische Emotion in der Architektur? Sie gibt es, allerdings bisher noch ziemlich verborgen und von der Wirtschaft, der Politik und den Medien kaum aufgegriffen.

Zukunftsbeständigkeit des Wirtschaftssystems? So ist die zweite Leitthese der Agende 21 betitelt. Könnten jetzt nicht einmal Wirtschaft, Politik, Medien und Architekten einen zarten und innenorientierten Zukunftsweg betreten?

Die Gesellschaft ändert sich. In den letzten 30 Jahren war sie sehr technikorientiert, laut, eventhungrig und geil auf den täglichen Krimi. Das kann sich ändern. Kulturphilosophen wissen, dass sich jeweils etwa nach 30 Jahren eine Änderung in der Gesellschaft ereignet. Hat VW das anstehende richtige Signal gegeben? Vor 30 Jahren warb VW mit der technischen Zukunftsbeständigkeit: Er läuft und läuft und läuft... Nun geht die Entwicklung mehr nach innen, auf zarte Gefühle, auf Wohlfühlen und ganzheitliche Gesundheit hin?

Die Autoindustrie folgt diesem Wandel seit Jahren. Man vergleiche das Aussehen eines heutigen Autos mit dem Design von vor 30 Jahren. Wie viel weicher und freundlicher sind heute die Formen geworden! Die Manager streicheln ihre Autos! Und was hat sich in dieser Zeit in der Architektur und Immobilienwirtschaft getan? Gewiss, den emotionalen Kitsch hat die Branche immer in Umlauf zu bringen versucht. Der Markt der Gartenzwerge ist nie ausgestorben. Aber was ist mit der Architektur, die Anspruch auf Baukultur legt? Ist hier eine Wende wie in der VW-Werbung sichtbar geworden?

Gibt es Baukultur, die sich emotional und lyrisch zeigt, welche Architektur für seelisch körperliches Wohlbefinden hervorbringt und welche die inneren Werte einer Lebensraumgestalt erlebbar macht?

Nach einer sehr lauten Epoche hungern die Menschen nach emotional-lyrischen Werten. VW hat das erfasst. Wann wird die Architektur und Immobilienwirtschaft diesen Trend ernst nehmen? Es geht dabei nicht nur um seelisches Glück sondern auch um eine zukunftsbeständige Wirtschaft. rauf